Grosses Interesse an diesem Fly-In, organisiert vom Regionalverband Aero-Club Ostschweiz (AeCOS), zeichnete sich schon während der Anmeldephase ab. Auf Einladung des AeCOS sind 60 Teilnehmer mit 23 Flugzeugen von verschiedenen Flugplätzen aus gestartet und auf dem Flugplatz Mollis gelandet.

Die Erwartungen waren gross und die Aufgabe stellte sich, wohin mit den vielen Flugzeugen. Ab 10:30 Uhr landeten all die Flugzeuge mit ihren Passagieren und wurden auf den  Parkplatz vor dem Hangar der Firma Kopter Group AG eingewiesen, wo sie auf engstem Raum parkiert werden konnten. Es bot sich ein nicht alltägliches Bild, so viele Flächenflugzeuge vor einer Helikopterfabrik. Bei aufklarendem Himmel und stärker werdenden Sonneneinstrahlung trafen sich die Teilnehmer beim Aviatico Restaurant zu einem Apéro unter freiem Himmel, weil aufgrund einer anderen, ebenso wichtigen Veranstaltung – „Rundflüge für Behinderte“ - das Restaurant noch besetzt war. Erfreut über die grosse Teilnehmerzahl, begrüsste Markus Keller, Organisator und Vizepräsident des AeCOS die Teilnehmerschar. Thomas Walt, Präsident der Segelfluggruppe Glarnerland und Verwaltungsratspräsident der Mollis Airport AG (MAAG) verwies auf das bevorstehende Programm. Auch wurde aus aktuellem Anlass „500 Franken CO2-Taxe“ die Gelegenheit genutzt um auf die wichtigen, bevorstehenden eidgenössischen Parlamentswahlen hinzuweisen. Danach wurde im Aviatico ein feines „Glarner Mittagessen“ serviert.

Anschliessend ans Mittagessen wurde in einen grossen Raum zuoberst auf dem Hangar der Kopter Group AG disloziert, wo wir über interessante Neuigkeiten informiert wurden.

 

Umnutzung Flugplatz Mollis vom Militärflugplatz zum Zivilflugplatz

Thomas Walt, erklärte den zeitlich langen Weg, den es für die Umnutzung dieses Militärflugplatzes gebraucht hat und noch brauchen wird, bis all die Prozesse abgeschlossen sind. Bisher sind die meisten Hürden durch eine hohe Kompromissbereitschaft aller Beteiligten aus dem Weg geräumt worden. Selbst dafür, dass der Rollweg heute ein offizieller, für das Publikum offener und idealer Weg für Fahrräder, Jogger, Rollerbladesfahrer ist, konnte eine Lösung gefunden werden, die allerdings noch realisiert werden muss. Bis dahin muss für das Queren desselben mit einem Luftfahrzeug jeweils ein Marshaller anwesend sein, der den Verkehr am Kreuzungspunkt regelt. Dies ist  mit ein Grund, weshalb der Flugplatz Mollis nicht ohne weiteres angeflogen werden kann. Der SIL Prozess ist bereits abgeschlossen. Jetzt gilt es noch die anstehenden Aufgaben zu Ende zu führen, wie Erarbeitung eines neuen Lärmkatasters für Helikopterflüge (Schwebeflüge vom Standplatz bis zum eigentlichen Startplatz gelten in der Schweiz neu nicht mehr als Industrielärm) oder erstellen der Anflugkarten aufgrund von erflogenen Anflugverfahren für alle Arten von Flächenflugzeugen, darunter auch Jets. Die grosse Arbeit die dabei von Enthusiasten zu einem grossen Teil als Freiwilligenarbeit geleistet wird, ist beachtlich und verdient einen grossen Dank an alle, die da mithelfen, diesen Flugplatz Mollis zu einem „ganz normalen“ Zivilflugplatz werden zu lassen, der in jedem Fall einen vielfältigen Mehrwert für die Region darstellt. Die grosse Unterstützung der Behörden und eine gross mehrheitliche Bevölkerung, welche hinter diesem Flugplatz steht, ist ein Lichtblick, dass die noch bevorstehenden Aufgaben gelöst werden können. Die Zuversicht besteht, dass keine unüberwindbaren Einsprachen mehr erfolgen, was den Abschluss des Umnutzungs Prozesses unnötig verzögern könnte und hohe Kosten verursachen würde.

 

Kopter Group AG – Entwicklung und Herstellung Swiss Helikopter SKYe SH09

Christian Peter, Sicherheitsbeauftragter (Aviation Fire & Rescue Security Officer) hat eindrücklich auf die Geschichte dieses ersten in der Schweiz entwickelten und gebauten einmotorigen „Leichtgewicht“-Helikopters hingewiesen. Basierend darauf, dass seit den Siebzigerjahren weltweit keine neuen zivilen Mehrzweck Hubschrauber entwickelt wurden, haben sie die Idee umgesetzt, einen von Grund auf neuen Helikopter zu entwickeln, welcher dem Operator die grösstmöglichen Vorteile bietet, wie z.B.:

  • Leichtbauweise, viele Teile aus Carbon, geringes Eigengewicht ermöglicht schwerere Zuladung
  • Gute Sicht auch nach unten durch einen Glasboden im vorderen Teil des Cockpits
  • Guter Zugang zum Innenraum der Kabine durch Doppeltüren hinten sowie hochangelegter Heckrotormast.
  • Geringes Gewicht der Rotorblätter (ca. ¼ zu vergleichbaren Rotorblätter). Damit leichtere Konstruktion des Rotorkopfes.

Der SKYe SH09 ist eine neue Kategorie von Mehrzweckhubschrauber mit der besten „Baseline“ in der Industrie, welche ein Glascockpit, Dual Hydraulik, Dual Elektrik-System beinhaltet. Mit der aussergewöhnlichen „Hot & High Performance“ und der grössten Passagier- und Gepäckkabine in seiner Klasse ist der SKYe SH09 für die vielfältigsten Missionen einsetzbar. Air Glacier wird den ersten Helikopter SH09 im Einsatz haben. Mit ein Grund ist, dass mit diesem einmotorigen Helikopter eine höhere Gipfelhöhe erreicht werden kann und dies, obwohl üblich ist, dass Rettungshelikopter in der Schweiz zweimotorig ausgerüstet sind.

Im gross bemessenen, mit Holzträgern ausgestatteten Hangar werden derzeit die ersten Tests mit Holzgerüsten unternommen, um herauszufinden wie die Montagestrasse aufgebaut werden soll, damit ein optimaler Montageablauf gleichzeitig auf zwei Ebenen erfolgen kann. Östlich vom jetzigen Hangar ist der Bau eines weiteren Hangars geplant für eine optimale Montagestrasse, damit trotz des in der Schweiz hohen Lohnniveaus im Vergleich zu anderen Ländern, die Endmontage in Mollis stattfinden kann.

Mit der Erkenntnis aller Teilnehmer, einen interessanten Einblick in den Umnutzungsprozess des Flugplatzes und die imposante und innovative Entwicklung des Swisshelikopters gewonnen zu haben, ging der Dank mit Applaus an die Referenten und Organisatoren, die daraus entnehmen konnten, dass die Erwartungen der Besucher erfüllt wurden und zum Wunsch an den AeCOS führte, auch im kommenden Jahr eine solche ebenso interessante Veranstaltung zu organisieren und durchzuführen.

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